Die Vorspeise zum EM-Auftakt-Menü
stellt eins der wohl „russischsten“ Salate überhaupt: Venegret.
Warum er so heißt, konnte auch nach längerer Recherche nicht
geklärt werden.* Die klangliche Ähnlichkeit mit der Vinaigrette
täuscht. Es kommt nämlich kein (!) Tropfen Essig hinein.
Die Zubereitung ist denkbar einfach:
Gekochte Rote Bete, Kartoffeln sowie
Möhren werden je nach Geschmack gewürfelt und mit Sauerkraut
vermischt. Das Verhältnis der Zutaten besteht aus je zwei Teilen
Rote Bete und Sauerkraut und je einem Teil Kartoffeln und Möhren.
Das einfachste Dressing ist sehr gutes
kaltgepresstes Sonnenblumenöl sowie Salz und schwarzer Pfeffer.
Manche geben noch kleingeschnittene Kapern und etwas Senf hinein. Ich
mische Sonnenblumen- und Haselnussöl im Verhältnis 1:1.
Bittebittebitte nehmt kein Olivenöl! Das käme einem Sakrileg
gleich.
Nun sollte das Ganze etwa 30 Minuten ziehen und fertig ist der Salat.
Traditionell wird Venegret mit
gesalzenen Heringen gereicht. Wer keine Lust aufs Putzen hat, nimmt
einfach Matjesfilets. Dazu kommen dann eingelegte Pilze und frischer
Dill.
*Russian fact: Auch wenn man den Namen
nicht eindeutig klären kann, der Ursprung ist halbwegs gesichert.
Das Gericht kommt aus Ostpreußen und wurde von deutschen
Auswanderern nach St. Petersburg gebracht. In den von Deutschen
geführten Trinkstuben der neuen Hauptstadt wurde es gereicht und
fand sehr schnell den Gefallen der Bevölkerung. So sehr, dass es in
Deutschland in Vergessenheit geriet und in Russland zum heiß
geliebten Klassiker avancierte.
UPD: Russland und Polen sind raus. :.-(
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